Richtlinie zur Zustimmung der Nutzer in der EU

Fitzcarraldo

Mal eine ganz dumme Frage. Wie will (wird) Google den nach dem 30.9. kontrollieren und event. abstrafen ob ein AdSense - Partner die Richtlinie (nach einem noch nicht genau definierten Gesetz) umgesetzt hat? Durch einzelne Sichtung und Prüfung jeder einzelnen Seite? Ich trau Google ja viel zu - diesen (auch finanziellen) Aufwand jedoch nicht...

Melegrian

Fitzcarraldo hat geschrieben:Durch einzelne Sichtung und Prüfung jeder einzelnen Seite? Ich trau Google ja viel zu - diesen (auch finanziellen) Aufwand jedoch nicht...

Nein, sicherlich werden die nicht gleich alle Seiten begutachten. Doch so nach und nach finden da schon Überprüfungen statt, ob die Richtlinien eingehalten werden. Es gab ja in der Vergangenheit immer wieder Fälle, wo einzelne Konten gesperrt wurden. Später ging man dann dazu über, bei kleineren Verstößen gegen diese Richtlinien eine gewisse Frist zum Nachbessern anzusetzen. Nur diese Frist war dann so bemessen, dass derjenige in Schwitzen kam, um vor einer Nachkontrolle fertig zu werden.

Außerdem weißt Du ja nicht, was Google als nächsten Schritt plant und fehlen dann entsprechende Hinweise, dann stehst Du am Ende noch wegen einer zivilrechtlichen Angelegenheit vor dem Kadi und nicht G, weil Du Dich ja verpflichtest hattest:

Nutzer über Cookies informieren
...
Außerdem müssen alle Publisher die gesetzlichen Bestimmungen zur Erfassung persönlicher Daten von Websitebesuchern einhalten.

https://support.google.com/adsense/answer/2839090?hl=de

helmut k.

Also dass nach deutschem Recht keine Zustimmung zur Verwendung von Cookies einzuholen ist, halte ich erst mal für eine freie Rechtsinterpretation, deren Vertretung mit gewissen Risiken verbunden ist, solange das nicht durch ein entsprechendes Urteil gefestigt ist. EU-Kommission und Bundesregierung sehen das zum Beispiel anders.
Mehr dazu: https://blog.helmutkarger.de/eu-cookie- ... hes-recht/

sebastian100

helmut k. hat geschrieben:Also dass nach deutschem Recht keine Zustimmung zur Verwendung von Cookies einzuholen ist, halte ich erst mal für eine freie Rechtsinterpretation, deren Vertretung mit gewissen Risiken verbunden ist, solange das nicht durch ein entsprechendes Urteil gefestigt ist. EU-Kommission und Bundesregierung sehen das zum Beispiel anders.
Mehr dazu: https://blog.helmutkarger.de/eu-cookie- ... hes-recht/

Noch ist es in Deutschland nicht erforderlich.

Melegrian

helmut k. hat geschrieben:Also dass nach deutschem Recht keine Zustimmung zur Verwendung von Cookies einzuholen ist, halte ich erst mal für eine freie Rechtsinterpretation,

Wobei ja Cookies nicht gleich Cookies sind. Zuweilen verwende ich Session-Cookies und die Dinger löschen sich ja wieder, sowie der Browser geschlossen wird. Oder verwende Cookies mit einer relativ kurzen Lebensdauer, die nicht mit persönlichen Daten verknüpft werden. Dort wo sich jemand registrieren muss, die Daten somit personalisierbar sind, da genügt mir eine Registrierung ohnehin nicht, da bekommt der User eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung, vorher erfolgt keine Freischaltung. Somit eigentlich alles im sauberen Bereich, wobei eine Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen genügen sollten.

Nun kommt da Google. Ich bin mir relativ sicher, dass es da mal innerhalb vom AdSense-Account so eine Option gab, wo man ein Häkchen setzen konnte, wenn die über den eigenen Seiten gesammelten Daten nicht zur Verfolgung von Usern benutzt werden sollten. Es wurde dann zwar dennoch ein Cookie gesetzt, doch die User wurden nicht auf Grund von Daten, die über die eigene Seite gesammelt wurden, mit Werbung verfolgt oder so. Diese Option finde ich nicht mehr.

heinrich

Melegrian hat geschrieben:Diese Option finde ich nicht mehr.

Du meinst das auf "Anzeigen zulassen oder blockieren/Anzeigenbereitstellung": Interessenbezogene Anzeigen – Anzeigen werden basierend auf Interessenkategorien geschaltet. Zum Erstellen von Interessenkategorien werden Informationen zu Besuchen auf Ihrer Website verwendet.

Melegrian

heinrich hat geschrieben:Du meinst das auf "Anzeigen zulassen oder blockieren/Anzeigenbereitstellung": Interessenbezogene Anzeigen – Anzeigen werden basierend auf Interessenkategorien geschaltet. Zum Erstellen von Interessenkategorien werden Informationen zu Besuchen auf Ihrer Website verwendet.

Ja das war es wohl, jetzt habe ich es gefunden, es war bei mir noch rot markiert.

Hatte es so in Erinnerung:

G.I. Seo hat geschrieben:Unter den Adsense Kontoeinstellungen kann man ja "interessenbezogene Anzeigen" sowie "Anzeigen von Drittanbietern" an- und ausschalten.

https://www.abakus-internet-marketing.d ... hp?t=93660

helmut k.

sebastian100 hat geschrieben:Noch ist es in Deutschland nicht erforderlich.

Das würde ich mir wünschen, sebastian100, aber hast Du zu der Aussage auch ein Urteil oder eine Gesetzespassage als Beleg?

Melegrian

helmut k. hat geschrieben:Das würde ich mir wünschen,

Kommt darauf an, sehe es einmal so. Was möchte so ein Abmahnanwalt von Dir, wenn nicht Geld?
Wenn Du es dann auf eine Verhandlung ankommen lassen solltest, statt einfach zu zahlen, hätten wir ein erstes Referenzurteil.

Nein, meinte ich nicht wirklich ernst, doch es gibt noch Tausend andere Dinge, für die man abgemahnt werden könnte, nur sind die weniger bekannt. Schlaflose Nächte sollte man sich also auch keine bereiten.

Rem · **Rem** » 06.08.2015, 00:06 **Richtlinie zur Zustimmung der Nutzer in der EU**

Spannend ist ja auch, wie die grossen Zeitungsverlage, die zur Zeit hie und da Adsense anzeigen reagieren .(Spon ist ja auch [noch] darunter?).

Und zum Thema, wie google feststellen kann, ob die Benachrichtung angezeigt wird: Durch den "Melden"-Button. LOL.

marc77

wie die grossen Zeitungsverlage

genau...das warte ich erstmal ab

...wahrscheinlich warten die auch. Ich werde bis dahin eine Lösung in der Schublade haben aber ob ich die gleich einbaue...ich weiss nicht.

Ledo · **Ledo** » 10.08.2015, 10:21 **Richtlinie zur Zustimmung der Nutzer in der EU**

Spricht etwas dagegen, wenn ich dem Cookie-Hinweis folgende Phrase voranstelle?

"Information gemäß EU-Richtlinie: ..."

helmut k.

Vermutlich nichts, Ledo, aber was spricht dafür?

heinrich

helmut k. hat geschrieben:Vermutlich nichts, Ledo, aber was spricht dafür?

Das ist übrigens auch meine Überlegung, in der kurzen Zustimmungserklärung es so positiv zu formulieren, dass es wie ein Qualitätsmerkmal erscheint - gewissermaßen ein Qualitätssiegel!

Melegrian

Ich dachte ja eher so:

Unsere Seite verwendet keine Cookies zur Erfassung von personenbezogenen Daten. Nur blenden Drittanbieter Werbung ein und nutzen diese Einblendungen aus, um Cookies auf Ihren heimischen Computer einzuschleusen. Buttonbeschriftung: "- Erfahren Sie mehr über diese Bespitzelung und diesen Missbrauch -."

Dann wohl doch eher kurz und bündig und ein Qualitätssiegle als Button mit dem GS-Zeichen für "geprüfte Sicherheit". Nur dann würden die Vergabestellen einen früher oder später abmahnen. Somit doch ein eigenes Zeichen entwerfen.