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Serps, Search Console, Adsense, Prebid: Alles, wirklich Alles, ist im A....

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Sven83
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Beitrag Sven83 » 24.06.2024, 17:03 Serps, Search Console, Adsense, Prebid: Alles, wirklich Alles, ist im A....

Werte Community!

Ja, dieser Beitrag ist in erster Linie ein "Frust-Abbau-Thread". Dennoch habe ich ganz ernstes Interesse an Euren persönlichen Erfahrungen bzw. Einschätzungen und gegen Ende des Beitrags sogar eine ernst gemeinte Frage.

Dass die Qualität der Google-Suche seit Monaten rapide nachlässt kann man nicht nur in SEO-Kreisen lesen, sondern hat inzwischen sogar den "Mainstream" erreicht. Oft wird das "Helpful Content Update" als ultimative Waffe gegen kleine Publisher bezeichnet, Google-eigene Snippets, die oft nichts anderes als "Content-Klau" sind, erledigen den Rest. Selbst eine Serp-Position #4 ist heute nicht mehr viel wert, da diese unter "andere User suchten auch", Shopping-Ergebnissen, ggf. AI-Unfug, Google-Map-Karten und anderen "duften Features" erscheinen, die Google selbst weitere Impressionen und damit Einnahmen verschaffen.

Mein Google-Traffic, der (leider) einst ~75% meines Gesamt-Traffics ausmachte, ist in den letzten 18 Monaten um gut 90% eingebrochen. Nicht schlagartig oder nach einem der tollen Google-Updates - sondern schleichend, Monat für Monat, Woche für Woche.

Wenn man sich - ungeachtet der bereits beschriebenen Überfrachtung der Serps - anschaut, welche Seite so alle über einem ranken, kann man oft nur mit dem Kopf schütteln.
Ich habe SEO bislang immer sportlich gesehen und hatte durchaus anerkennenden Respekt wenn eine Konkurrenz-Seite die Nase vorn hatte und man diese Leistung einfach mit gutem Content und nachvollziehbaren SEO-Praktiken erklären konnte. Inzwischen ist das mit Nichten so. Während man sich selbst mit immer neuen Techniken und Anforderungen plagt, die Google empfiehlt oder gar fordert, ranken Seiten, die eben auf diese Empfehlungen komplett zu scheißen scheinen, immer erfolgreicher.

Die Google Search Console ist für mich inzwischen ein Tool, das Webmastern offenkundig den Eindruck vermitteln soll, man habe tiefgreifende Kontrollfunktionen zur Hand. Dabei ist es doch eher nur noch so, dass der eigene Traffic-Verfall visualisiert wird, man Unmengen an Empfehlungen einsehen kann, deren Umsetzung sehr zeitintensiv aber maximal ineffizient ist und vor allem dass 80% deiner einst indexierten und durchaus gut rankenden Seiten "Crawled, not indexed" sind. Wenn man monierte Fehler behebt und eine Überprüfung beantragt, erhält man nach 48 bis 480 Stunden den Hinweis, dass die Fehler immer noch da sind. Oder es werden halt neue festgestellt.

Kein Traffic, keine Einnahmen, kein Umsatz.
Bis vor ca. 2 Jahren war es noch so, dass temporäre Traffic-Einbußen zumindest durch leicht steigende CPM, CPC oder Sales-Werte abgefedert wurden. Heute bedeutet ein Traffic-Einbruch von 90% nicht zwingend, dass nicht auch diese Werte parallel fleißig weiter fallen können. Ich setze noch immer auf Display-Ads und mein CPM liegt inzwischen bei 1,40 €.
Allerdings nutze ich kein Adsense (was ja auch komplett ineffizient sein soll -> forum.abakus-internet-marketing.de/viewtopic/t-146771.html) sondern einen der Header-Bidding bzw. Prebid-Anbieter. Hier sehe ich eigentlich nur noch drei Arten an Werbeanzeigen bzw. Werbetreibenden:
  • Große Marken (Nike, Lidl, Microsoft, Otto,...), die sich die Premium-Werbeformate zwecks Branding einverleiben (Half-Page, Overlay, ...) Hier stimmt zwar noch der CPM, jedoch werden diese Anzeigen immer weniger ausgespielt.
  • Klassische Retargeting-Anzeigen, die wohl bald der 3rd-Party-Cookie-Policy zum Opfer fallen werden (Schau Dir einen Strapsgürtel im Orion-Online-Shop an und er verfolgt dich auf jeder Webseite, die Du danach besuchst)
  • Billigste Scheiße ohne jedes Niveau (Diese Lebensmittel nicht Essen, Clickbait, Was Du nie von Dieter Bohlen gedacht hättest, Abverkauf Laptops, Drop-Shipping) etc. pp.
Für die beiden letztgenannten Anzeigen gibt es jedoch fast kein Geld mehr. Wenn man mal eine der vielen Chrome-Erweiterungen nutzt, die die Prebid-Gebote anzeigen (ich nutze Prebid und BidFilter), sehe ich immer häufiger Gebote die unter 10 Cent liegen. Wohlgemerkt: 10 Cent für 1000 Impressionen! Und dafür versaut man sich seinen Pagespeed durch Skripte, muss sich mit juristisch relevanten Consent-Management-Plattformen plagen und versaut es sich mutmaßlich noch mit Seitenbesuchern, die weder 8 Sekunden warten wollen bis eine Anzeige von "donteatthis.xy" auftaucht um dir zu erzählen, dass zwei Bananen deinen Cholesterin-Wert schädigen können, noch dafür die Einwilligung in 316 Cookies geben wollen. PS: Auch mein CMP-Anbieter attestiert mir einen Rückgang der Cookie-Einwilligung um 13% innerhalb des laufendes Jahres.

Lange Rede - kurzer Sinn: Alles geht zu Ende. Die Ära der Online-Selbstständigkeit wohl auch. Wie sieht es bei Euch aus?

Die Frage, die ich zum Schluss stellen will:
Habt ihr Erfahrung mit Direktvermarktung Eurer Werbeplätze und wenn JA: Wie macht ihr das? Ich bin leider kein Kalt-Akquisitor! Inzwischen denke ich mir, dass Direktvermarktung beim Endkunden eine echte (letzte) Option ist, da man hier auf Display-Netzwerke, Giga-Skripts, viele Cookies und somit ggf. sogar auf CMP-Systeme verzichten kann.

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