Wochenzeitung kopiert Einträge meiner Website - was tun?

Bodo99

Ich lass alles gleich den Anwalt machen. Der macht die Screenshots gleich mit und ist auch noch Zeuge. Ich reiße mir den Arsch auf und verbrate Stunden um Stunden, um guten Content zu erstellen und dann soll ich auch einen auf Friede-Freude-Eierkuchen machen, wenn so ein Schmarotzer meinen Content kopiert?

Vegas

Seo Küche hat geschrieben:
hanneswobus hat geschrieben:manchmal ergeben sich bei solchen gespraechen interessante potentiale der zusammenarbeit.
Top! Man glaubt gar nicht was da manchmal für Chancen und Möglichkeiten rauskommen, wenn man mal mit Menschen redet anstatt sofort zu schreiben und abzumahnen.

Ich rede auch lieber direkt mit Menschen als über Anwälte zu kommunizieren, allerdings nicht mit denen, die mich vorsätzlich schädigen oder das billigend in Kauf nehmen. Das sind nämlich die Kandidaten, denen man niemals vertrauen kann, weil solches Verhalten kein Versehen, Mißverständnis oder Fehler sondern eine generelle Charakterschwäche ist.

Im Englischen gibt es ein schönes Sprichtwort: "Fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me." Genau deshalb verhandelt man in Fällen wie dem hier genannten nicht, sondern fährt gleich die juristischen Geschütze auf.

Das Beispiel von Stemmi zeigt sehr schön, daß manche eine einvernehmliche Lösung nicht zu schätzen wissen und eher als Freibrief sehen.

Florius

Wirklich interessanter Fall. Würde mich wirklich interessieren, wie die Wochenzeitung auf deine Anfrage reagiert.

Lollipop

Ich sehe das auch wie Vegas. Heutzutage kann sich keiner mehr damit rausreden, er hätte nicht gewusst, dass man Texte nicht kopieren darf ohne vorher eine Genehmigung einzuholen.
Bei irgendwelchen privaten Webseiten, die nur als Hobby betrieben werden sag ich denen auch freundlich aber bestimmt Bescheid, sie mögen doch wenigstens einen Link zu meiner Seite setzen. Aber alles was gewerblich aussieht bekommt direkt die Keule mit dem Anwalt weil, wie hier weiter vorne auch schon geschrieben wurde, jeder eigenhändig geschriebene Hinweis auf Unterlassung juristisch schon als Abmahnung zählt, deren Kosten man im zweiten Anlauf (dann mit Anwalt) dann leider selber übernehmen muss. <-- Und das sehe ich dann irgendwie so gar nicht ein.

Hmmm, müsste eigentlich auch mal wieder einen Plagiatcheck machen...

Farlif

Die Summen, um die es hier geht, sind zu niedrig.

Mit Einzel-Abmahnungen kann ich zwei Erfahrungen beisteuern -
1. ich wurde abgemahnt, weil ich ein Fotolia-Bild (von mir gekauft!) auf eine meiner Websites gesetzt hatte, ohne den Fotografen zu nennen.
800 €, die ich zahlen musste!
2. eine meiner Money-Unterseiten (1200 Worte Text) wurde kopiert und auf einer fremden Website publiziert. Ich habe einen Anwalt eingeschaltet, er hat 800 € mit der gegnerischen Anwältin herausverhandelt, die der Kopierende zahlen müsste.
Aber da er schnell insolvent ging, habe ich jetzt zwar den Vollstreckungstitel gegen ihn, mache davon allerdings keinen Gebrauch.

Kurz, wenn deine Website im großen Stil kopiert wurde, geht das sicher über die 800 € pro Einzelseite hinaus, du solltest du dir schonmal ein schönes Sümmchen überlegen und das mit einem Anwalt absprechen.
Fünfstellig, würde ich mal meinen. Und das auch eintreiben. Du hast schließlich tagelang dran gesessen!

Bodo99

Das mit Fotolia verstehe ich nicht. Hast du die Fotoangaben nicht im Impressum oder in einem Bildnachweis aufgeführt? Fotolia.de ist mit den Lizenzen ziemlich liberal.

topfklao

Lollipop hat geschrieben:
(...)

Hmmm, müsste eigentlich auch mal wieder einen Plagiatcheck machen...

Mache ich laufend. Leider bin ich immer geschockt wie die entsprechende Artikelart von mir immer wieder kopiert wird. So toll sind die Texte dann auch wieder nicht.

In jedem Fall habe ich gestern die PDFs mit den Artikeln gesichert. Es waren über 20 kopierte Artikel und dem Verlag angeboten eine Nachlizenzierung der Artikel vorzunehmen.
Dabei geht es dann um eine Summer von etwas über 1000 Euro. Mal schauen, wie sie reagieren...

top

Eric78 hat geschrieben:Das mit Fotolia verstehe ich nicht. Hast du die Fotoangaben nicht im Impressum oder in einem Bildnachweis aufgeführt? Fotolia.de ist mit den Lizenzen ziemlich liberal.

So weit ich weiß, haben die mittlerweile die AGB noch mal angepasst, da es trotz Urhebernennung schon zu erfolgreichen Abmahnungen gekommen ist:
https://www.golem.de/news/landgericht-k ... 04335.html

Wobei es bei diesem (mir unverständlichem) Urteil nur um ein Landgericht handelt. Hoffentlich gibt es da mal bald ein paar Entscheidungen in höheren Instanzen die dort für eine vernünftige Rechtssicherheit sorgen.

Bodo99

top hat geschrieben: So weit ich weiß, haben die mittlerweile die AGB noch mal angepasst, da es trotz Urhebernennung schon zu erfolgreichen Abmahnungen gekommen

Das betraff wohl aber nur Pixelio.de

Fotolia.de sagt ausdrücklich:

Eine Nennung in der Form „© Name bzw. Alias des Fotografen / fotolia.com" im Impressum oder einem dezidierten Bildnachweis ist ausreichend, so dass Sie Ihr Layout mit diesen Infos nicht belasten müssen.

Tomasso

top hat geschrieben:
Eric78 hat geschrieben:Das mit Fotolia verstehe ich nicht. Hast du die Fotoangaben nicht im Impressum oder in einem Bildnachweis aufgeführt? Fotolia.de ist mit den Lizenzen ziemlich liberal.
So weit ich weiß, haben die mittlerweile die AGB noch mal angepasst, da es trotz Urhebernennung schon zu erfolgreichen Abmahnungen gekommen ist:
https://www.golem.de/news/landgericht-k ... 04335.html

Wobei es bei diesem (mir unverständlichem) Urteil nur um ein Landgericht handelt. Hoffentlich gibt es da mal bald ein paar Entscheidungen in höheren Instanzen die dort für eine vernünftige Rechtssicherheit sorgen.

Alter Hut, wurde inzwischen vom LG Köln aufgehoben...

Farlif

Ich geb's ja zu, ich hatte den Bildnachweis vergessen. Mea culpa!

top

Tomasso hat geschrieben:...

Alter Hut, wurde inzwischen vom LG Köln aufgehoben...

Hast du dafür eine Quelle?

Tomasso

War das OLG Köln, nicht das LG Köln

Quelle:
https://www.pixelio.de/static/stellungnahme

punchi

50.000 Auflage und von Dir sind Artikel drinnen? Sei doch froh, dass Deine Inhalte offline verbreitet werden noch dazu in einer solch großen Auflage. Versuche mit denen zu kooperieren, daraus kann sich ein fruchttragendes Geschäft ergeben.

An alle die vermeinen hier sofort mit Anwalt, Gericht und soweiter zu drohen: ich gehe davon aus, dass nur die wenigsten hier überhaupt die Mittel dazu haben, ie Anwalts- und Gerichtskosten aus der eigenen Tasche zu berappen. Übrigens ist das so und so Schwachsinn, es kann doch nichts besseres geben, als wenn von offline Werbung für seine Seite und das noch zu kostenlos erhält...

topfklao

Auch wenn das natürlich schön ist, wenn die Artikel veröffentlicht werden, so muss man doch sagen, dass man doch gerne gefragt würde bzw. ein Nutzungsentgelt für die Texte bekommt. Auch die Autoren arbeiten für die Zeitung wohl nicht umsonst?

Und kostenlos Werbung? Naja. Offline Werbung für meine Website bringt wirklich nichts