Wochenzeitung kopiert Einträge meiner Website - was tun?

[Mincemeat]

Das sehe ich anders, gerade bei diesem Medium. Wenn es ein Hobbyblog ist, meinetwegen, aber eine Zeitschrift füllt damit seine eigenen Inhalte auf und handelt ganz klar mit Gewinnabsicht. Sonst könnte ja jeder Inhalt XYZ von einem Buch oder was weiß ich verwursten und als seinen Inhalt ausgeben.

Der Fragesteller kann immerhin etwas mehr als die Hälfte (600€) seiner Forderung (1000€?) sofort bekommen. Das ist überlegenswert. Ein Gerichtsverfahren kostet auch den Fragesteller Zeit und Nerven, welche er nicht bezahlt bekommt.

Darüber hinaus ist die Schöpfungshöhe der Texte, welche Wikipedia nachempfunden wurden, vielleicht doch nicht so hoch oder gar nicht ausreichend hoch.
Und vor Gericht mehr zu verlangen, als es der Fragesteller bereits geltend gemacht hat (1000€), wird evtl. auch ein Satz mit X.

Ein Gerichtsverfahren könnte aus meiner Sicht für den Fragesteller ins negative abdriften. Ich selber würde wegen 400€ das Risiko nicht eingehen.

[Bodo99]

Ich habe nun endlich eine Rückmeldung bekommen.

Sie wollen mir 600 Euro Abfindung für die 27 Artikel anbieten. Meine Forderungen wären ca. doppelt so hoch gewesen.

Was meint ihr, wie man in diesem Fall nun verfahren sollte?


PS: Sie meinten, dass man bei einer Nennung des Urhebers nicht mehr weiter nachfragen muss, wenn man Texte aus dem Internet kopiert. Das kann doch nicht der Ernst des Geschäftsführers sein?

Was viele nicht wissen: Bei einem geklauten Artikel OHNE Urheberbenennung verdoppelt sich der Schadensersatz automatisch. Bei Urheberrechtsmissbrauch MIT Urheberbenennung ist "nur" der einfache Schadensersatz rechtens. (die meisten klauen dreist auch ohne die Nennung des Urhebers) Die Aussage des Geschäftsführers ist also doppelt falsch!

Ob du das Geld nehmen solltest oder nicht, würde ich mit deinem RA besprechen. Manchmal kann es sinnvoll sein, wenn der Gegner nicht sehr solvent ist oder du nur schwer deine Rechteinhaberschaft/Urheberrecht nachweisen kannst. Oder wenn deine Texte nach der Linzenzanalogie-Methode der DJU-Honorartabellen weniger als 600 Euro Schadensersatz bringen würden.

[Straighter]

Das wären 22,22 Euro für einen Artikel, der Wortpreis wäre bei angenommen 350 Wörtern für jeden Artikel zum weglaufen...dreist einen damit abspeisen zu wollen. Mein Weg würde über den Anwalt gehen

Der Gegner nutzt die Texte ja nicht exklusiv (ist ja ne Zweitverwertung).

Ich würde die 600€ nehmen, und wieder zur normalen Arbeit zurückkehren.

Das sehe ich anders, gerade bei diesem Medium. Wenn es ein Hobbyblog ist, meinetwegen, aber eine Zeitschrift füllt damit seine eigenen Inhalte auf und handelt ganz klar mit Gewinnabsicht. Sonst könnte ja jeder Inhalt XYZ von einem Buch oder was weiß ich verwursten und als seinen Inhalt ausgeben.

Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich dreist und könnte nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn ich Leute für Artikel abmahne, wenn ich diese im Prinzip selbst von Wikipedia klaue.

[punchi]

Vielleicht sollte man einen eigenen Ordner für Winkeladvokaten eröffnen.

[punchi]

Übrigens ist das so und so Schwachsinn, es kann doch nichts besseres geben, als wenn von offline Werbung für seine Seite und das noch zu kostenlos erhält...

Stimmt ist wirklich Schwachsinn. Was soll das für eine Werbung sein wenn eine Zeitung Texte klaut und nicht den Urheber nennt oder auf die Webseite verweist?

Wenn Du schon mal Dir die Freiheit herausnimmts, etwas als Schwachsinn zu deklarieren, dann mach Dir mal die Mühe den ganzen Thread zu lesen... Schwachsinn ist nämlich auf einen Thread zu antworten und nur die Hälfte gelesen zu haben ... Aber er es gib da einen Spruch: "Wer lesen kann ist klar im Vorteil".

Es hier ganz klar, dass eine Quellenangabe mit Link vorhanden war.

[topfklao]

(...)

Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich dreist und könnte nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn ich Leute für Artikel abmahne, wenn ich diese im Prinzip selbst von Wikipedia klaue.

Ich klaue keine Artikel von Wikipedia.
Wikipedia dient von Zeit zu Zeit als Quelle für die entsprechenden Artikel bzw. insbesondere Teile davon. Die Formulierung erfolgt in eigenen Worten.

[topfklao]

Das Problem wurde durch Zahlung von einer Lizenzgebühr gelöst.

Einen Anwalt habe ich nicht eingeschalten...