Wochenzeitung kopiert Einträge meiner Website - was tun?

Tomasso

punchi hat geschrieben:Übrigens ist das so und so Schwachsinn, es kann doch nichts besseres geben, als wenn von offline Werbung für seine Seite und das noch zu kostenlos erhält...

Stimmt ist wirklich Schwachsinn. Was soll das für eine Werbung sein wenn eine Zeitung Texte klaut und nicht den Urheber nennt oder auf die Webseite verweist?

topfklao

Tomasso hat geschrieben:
punchi hat geschrieben:Übrigens ist das so und so Schwachsinn, es kann doch nichts besseres geben, als wenn von offline Werbung für seine Seite und das noch zu kostenlos erhält...
Stimmt ist wirklich Schwachsinn. Was soll das für eine Werbung sein wenn eine Zeitung Texte klaut und nicht den Urheber nennt oder auf die Webseite verweist?

Die Seite wurde als Quelle angegeben.
Aber wer tippt schon Adressen ab. Den Text hat er ja gelesen...

Bodo99 · Zuletzt geändert von Bodo99 am 22.01.2015, 21:10, insgesamt 5-mal geändert.

punchi hat geschrieben: An alle die vermeinen hier sofort mit Anwalt, Gericht und soweiter zu drohen: ich gehe davon aus, dass nur die wenigsten hier überhaupt die Mittel dazu haben, ie Anwalts- und Gerichtskosten aus der eigenen Tasche zu berappen.

HA, wie naiv. Diese unterschätzende Denkweise bezüglich der finanziellen Möglichkeiten hat gerade ein Gegner gemacht und derbe verloren. Außerdem wird bei einer Urheberrechtsverletzung nicht gedroht. Der zivilrechtliche Tatbestand ist ja ein Fakt der vorliegt. Eine Abmahnung mit Unterlassungserklärung soll gerade einen langjährigen und kostspieligen Streit vor Gericht VERHINDERN! Und wer Texte klaut, begeht nunmal eine zivilrechtliche Straftat und muss dann auch dazu stehen. Da nützt es auch nichts, wenn manche Zeitgenossen dies als Kavaliersdelikt ansehen. Gesetz ist Gesetz.

Zum Thema: Die Zeitung hätte höflich anfragen können. Fragen kostet nämlich nichts und gehört sich obendrein so. Nennt sie auch noch die Quelle, hat der Urheber/Rechteinhaber meist nichts dagegen und fühlt sich gar geschmeichelt. Aber wer dreist klaut, muss die ganze juristische Panzerfaust zu spüren bekommen.

Straighter

topfklao hat geschrieben:
Tomasso hat geschrieben:
punchi hat geschrieben:Übrigens ist das so und so Schwachsinn, es kann doch nichts besseres geben, als wenn von offline Werbung für seine Seite und das noch zu kostenlos erhält...
Stimmt ist wirklich Schwachsinn. Was soll das für eine Werbung sein wenn eine Zeitung Texte klaut und nicht den Urheber nennt oder auf die Webseite verweist?
Die Seite wurde als Quelle angegeben.
Aber wer tippt schon Adressen ab. Den Text hat er ja gelesen...

Wieso beschwerst du dich wenn deine Seite als Quelle angegeben wird?

Gibt doch kaum bessere Werbung und Bestätigung, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Eine Erlaubnis hätten Sie zwar holen müssen, aber du kannst Sie ja freundlich darauf hinweisen.

Guido1964

Nur hat der Gute ja von der Abmahnung nichts, außer dass er im besten Falle eine strafbewehrte Unterlassungserklärung bekommt und somit die Wiederholungsgefahr ausschließt. Die einzigen finanziellen Profiteure sind da die Rechtsanwälte.

Seine zivilrechtliche Vergütungs-und evtl Schadensersatzansprüche müsste er sowieso extra geltend machen.

Von daher reicht es meiner Meinung nach komplett aus, die Zeitung freundlich zu kontaktieren, diese auf die Urheberechtsverletzung hinzuweisen und wenn man will kann man ja auch gleich die Rechnung für die Nutzungsrechte präsentieren.

Man kanns natürlich auch machen wie Erik sagt, aber dann bedeutet dies auch ein nicht geringes und zu unterschätzendes eigenes Kostenrisiko. Eventuell streitet man sich dann jahrelang vor Gericht über Schöpfungshöhe, Zitatrecht, Urheberschaft etc.

Insbesondere bei der Schöpfungshöhe hätte ich da durchaus Bauchschmerzen, wenn es nur um leicht modifizierte Texte aus der Wikipedia geht.

Bodo99

Seh ich nicht ganz so. Auch aus eigener Erfahrung heraus. Neben der Unterlassungserklärung, ist die Abmahnung ein außergerichtlicher Vergleich, bei dem auch der Schadensersatz verhandelt wird. Dazu gibt es diverse Listen, um die Höhe zu berechnen. Diese Listen sind höchstrichterlich bestätigt (z.B. Linzenzanalogie-Methode nach den DJU-Honorartabellen). Zudem kann man auch eigene Schadensersatzansprüche formulieren, wenn man beispielsweise seine Texte regulär als Lizenz gegen Endgeld anbietet.

Ein Beispiel: Man verkauft Textlizenzen zu 500 Euro pro Kalenderjahr für einen Text. Preise und Bedingungen sind in den AGBs kenntlich gemacht worden. Nun kann man als Schadensersatzanspruch eben diese 500 Euro zusätzlich geltend machen, da diese Summe ja bezahlt worden wäre, hätte der Dieb den Text regulär als Lizenz erworben. Vorrausgesetzt man kann ihm die Nutzung des Textes für ein Kalenderjahr (oder mehr) nachweisen, ansonsten gelten anteilige Preise.

Schadensersatzansprüche müssen also NICHT extra geltend gemacht werden, sondern sind in der Regel Bestandteil einer Abmahnung.

Beim letzten Punkt bezüglich Schöpfungshöhe und Kostenrisiko gebe ich dir recht. Man sollte sich sehr sicher sein, dass man im Recht ist. Ich habe jedoch bisher alle Abmahnungen inkl. Schadensersatz durchsetzen können.

RalphSiemon

Also ich würde es auch erstmal versuchen darüber zu sprechen und gleichzeitig denke ich mir dann, du hast sicher super Texte geschrieben und bei der auch kostenlosen Zeitung frage ich mich, haben die kein Interesse selbst etwas Arbeit zu machen?

Aber wenn du reagierst, dann nicht so "Hallo sie haben meinen text geklaut, wir müssen darüber mal reden"

Meistens bringt eine richtige Beschwere mehr, egal wo.

topfklao

Ich habe nun endlich eine Rückmeldung bekommen.

Sie wollen mir 600 Euro Abfindung für die 27 Artikel anbieten. Meine Forderungen wären ca. doppelt so hoch gewesen.

Was meint ihr, wie man in diesem Fall nun verfahren sollte?

PS: Sie meinten, dass man bei einer Nennung des Urhebers nicht mehr weiter nachfragen muss, wenn man Texte aus dem Internet kopiert. Das kann doch nicht der Ernst des Geschäftsführers sein?

Vegas

Ich denke die reichlich wirklichkeitsfremde Vorstellung des GF vom Urheberrecht sollte Dein Rechtsanwalt mal geraderücken, evtl. gleich auf dem Klageweg. Zeigt auf erschreckende Weise, daß dieses Vorgehen kein Versehen oder Mißverständnis war, sondern scheinbar Methode hat. Hast Du diese Aussage schriftlich?

Ganz davon abgesehen sind 600€ für 27 Artikel ein unverschämt niedriges Angebot zur gütlichen Klärung...oder waren 600€ pro Artikel gemeint?

topfklao

Vegas hat geschrieben:
...

Hast Du diese Aussage schriftlich?

...

Per Mail, ja...

pimpi

Das wären 22,22 Euro für einen Artikel, der Wortpreis wäre bei angenommen 350 Wörtern für jeden Artikel zum weglaufen...dreist einen damit abspeisen zu wollen. Mein Weg würde über den Anwalt gehen, optional bewaffnet mit einem dicken Beutel voller Hundescheisse die bestimmt irgendwie den Weg in deren Briefkasten finden würde.

multiple

topfklao hat geschrieben:Ich habe nun endlich eine Rückmeldung bekommen.

Sie wollen mir 600 Euro Abfindung für die 27 Artikel anbieten. Meine Forderungen wären ca. doppelt so hoch gewesen.

Was meint ihr, wie man in diesem Fall nun verfahren sollte?

PS: Sie meinten, dass man bei einer Nennung des Urhebers nicht mehr weiter nachfragen muss, wenn man Texte aus dem Internet kopiert. Das kann doch nicht der Ernst des Geschäftsführers sein?

Ob du auch mit dieser Summe zufrieden bist, musst du mit dir selber ausmachen. Auf jeden Fall sollten die Texte aus dem Netz bei denen verschwinden.

Dass die Nennung des Urhebers reicht, ist Allgemeinwissen, und wenn der Name vergessen wird, was oft passiert, ist es immer noch gute Werbung. (und wer hier Ironie findet, darf sie kostenlos mitnehmen)

Vegas

topfklao hat geschrieben:
Vegas hat geschrieben:
...

Hast Du diese Aussage schriftlich?

...
Per Mail, ja...

Ab zum Anwalt, der freut sich. Keine Rechtsberatung, aber wenn die Gegenseite schon zugibt Deine Inhalte einfach kopiert zu haben und das damit rechtfertigt, es sei angeblich rechtlich zulässig, dürfte ein Prozess für Dich eine sichere Bank sein.

Mincemeat

pimpi hat geschrieben:Das wären 22,22 Euro für einen Artikel, der Wortpreis wäre bei angenommen 350 Wörtern für jeden Artikel zum weglaufen...dreist einen damit abspeisen zu wollen. Mein Weg würde über den Anwalt gehen

Der Gegner nutzt die Texte ja nicht exklusiv (ist ja ne Zweitverwertung).

Ich würde die 600€ nehmen, und wieder zur normalen Arbeit zurückkehren.

pimpi

Mincemeat hat geschrieben:
pimpi hat geschrieben:Das wären 22,22 Euro für einen Artikel, der Wortpreis wäre bei angenommen 350 Wörtern für jeden Artikel zum weglaufen...dreist einen damit abspeisen zu wollen. Mein Weg würde über den Anwalt gehen
Der Gegner nutzt die Texte ja nicht exklusiv (ist ja ne Zweitverwertung).

Ich würde die 600€ nehmen, und wieder zur normalen Arbeit zurückkehren.

Das sehe ich anders, gerade bei diesem Medium. Wenn es ein Hobbyblog ist, meinetwegen, aber eine Zeitschrift füllt damit seine eigenen Inhalte auf und handelt ganz klar mit Gewinnabsicht. Sonst könnte ja jeder Inhalt XYZ von einem Buch oder was weiß ich verwursten und als seinen Inhalt ausgeben.