Google will Fakten bevorzugen

[BastieWendt]

Nach der Ankündigung responsive Websites bevorzugt zu präsentieren, wird gleich die nächste Sau durchs Dorf getrieben, Google will jetzt also auch Fakten, oder besser gesagt, Fakten mit einer großen Wahrscheinlichkeit bevorzugt präsentieren. Hier mal ein deutscher Artikel: https://www.faz.net/aktuell/wissen/nich ... 57431.html Der Link zum originalen Aufsatz ist im Text enthalten, ich habe nur gerade keine große Lust auf Formeln

Wie auch immer, was denkt ihr, wird das etwas bringen? Können überhaupt gesicherte Fakten bestimmt werden, Wissenschaft ist ein ständiger Prozess. Vor allem, wer nach wissenschaftlichen Fakten sucht, nutzt der immer gleich Google oder nicht eher spezialisierte Sumas?

Ich persönlich habe sicher nichts dagegen, wenn so Schwachsinnsseiten wie heftig & Co zumindest aus der Suche verschwinden, aber wenn Google jetzt einen Anspruch auf das Finden der Wahrheit anmeldet, wird mir doch irgendwie anders...

[heinrich]

Wenn das wahr wäre, dann könnte ich damit sehr gut leben! Immerhin musste ich feststellen, dass meine Uni-Seiten in den letzten Jahren in den SERPs immer weiter von MfA-Seiten verdrängt worden sind.

[swiat]

Glaube ich nicht das sowas funktioniert

Gruss

[Rasputin]

Die Überschrift der FAZ ist missverständlich. Es geht ja gar nicht darum, dass Google "Fakten" will, sondern es sollen "richtige" vor "falschen" Fakten bevorzugt werden. Und dies halte ich in gewissem Rahmen durchaus für möglich. Nach meiner Beobachtung gibt es in manchen Branchen ganze Industrien der Verschwörungstheorien und Volksverdummungen, die sich durchaus aushebeln ließen (auch und gerade durch die Verlinkungen untereinander). Ganz schlimm ist das beispielsweise bei Nahrungsergänzungen.

[Bodo99]

Da hast du recht Rasputin. Aber wenn Google nur noch entscheidet, was "wahr" und was "falsch" ist, dann ist das ebenso gefährlich. Das kann auch ein Werkzeug sein, um unliebsame Informationen und Fakten aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Und nicht jede Verschwörung ist falsch, wenn ich nur mal die Verschwörung und den Mord an Gaius Iulius Caesar als Beispiel nehme. Auch die Wahrnehmung unserer Gesellschaft und Umwelt ist subjektiv. Das heisst, jeder Mensch hat eine andere, für ihn plausible, Realität. Niemand darf sich hier anmaßen, zu entscheiden, was die "wahre Realität" samt ihrer "Fakten" ist und was nicht. Selbst eine satirische, also meist falsche, News-Meldung von "Der Postillon", sollte genauso gewertet werdem, wie eine echte News-Meldung. Denn es gibt immer Leute, denen die satirische Sichtweise auf eine Meldung wichtiger ist, also die trockene News-Meldung von CNN.

[Rasputin]

@Eric78
Mit deinen Bedenken hast du ganz bestimmt recht. Bei manchen Leuten würde ich mich extrem freuen, wenn Google die aussortiert - aber das ist natürlich auch gefährlich. Hier zeigt sich letztlich wieder das Kernproblem, dass Google sehr viel Macht hat.

[BastieWendt]

@Eric78

Du meinst, Google sollte Meldungen vom Postillon als "Wahrheit" verbreiten, weil es Leute gibt, die die Satire besser finden, als die reine Nachricht? Das finde ich krass, wenn ich das richtig verstanden habe. Zumal es ja offenbar eh schon Leute gibt, denen die Satire gar nicht auffällt

Ich habe einfach grundsätzlich Bedenken damit, vor allem wie auch Rasputin sagt, weil Google einfach einen sehr großen Einfluss hat. Schauen wir uns das Theater vor dem letzten Penguin Update an, wie viele Leute haben sich da über Abstürze aufgrund von negative SEO beschwert (ja ich auch) wenn auch nur die Hälfte dieser Beschwerden mit Recht angebracht wurden, zeigt das einfach eine krass hohe Fehlerquote, über die Manipulationsanfälligkeit der algorithmischen Verfahren von Links bis Usersignalen mal ganz zu schweigen.

Letztlich ist es selbst mit den Verschwörungstheorien immer so eine Sache. Die meisten sind womöglich grober Unfug, wenn dann aber nach 30 Jahren die Archive der geheimen Dienste geöffnet werden, stellen sie sich doch gern als richtig aus. Oder anders gesagt, Edward Snowden macht aus einem Verschwörungstheoretiker einen Verschwörungspraktiker

[Bodo99]

Du hast das "falsch" verstanden. Übrigens, gleich mal ein gutes Beispiel dafür, wie man Fakten anders deuten kann.

Google soll gar nichts selbst verbreiten, sondern "Fakten" neutral behandeln. In einer Satiremeldung stehen beispielsweise zwischen den Zeilen oftmals Wahrheiten (Überspritungen), die sich die klassischen Medien nicht trauen würden.

[heinrich]

Ich denke, dass G. Seiten, die etwa Trust von Uni-Seiten, Forschungseinrichtungen oder Fachverlagen erhalten, besser gerankt werden sollen. Und das würde mir durchaus gefallen! Im übrigen war das früher ja auch so, dass einschlägige Seiten von Unis immer vor Wikipedia waren und auch vor "aktuellen" Seiten - leider hat sich das ja geändert. "Back to the roots" ist hier sicher keine schlechte Idee!

[Bodo99]

Ich denke, dass G. Seiten, die etwa Trust von Uni-Seiten, Forschungseinrichtungen oder Fachverlagen erhalten, besser gerankt werden sollen. Und das würde mir durchaus gefallen!

Das wäre aber nichts Neues. Trustrank gibt es schon ne Weile.
Viele Unis produzieren, gelinde gesagt, auch Dünnschiss. Der Druck neue Veröffentlichen herauszubringen, lässt viele Dozenten Zeugs "forschen", dessen Nutzen einfach "Banane" ist.

[heinrich]

Viele Unis produzieren, gelinde gesagt, auch Dünnschiss.

Nur relativ betrachtet ist dieser Dünnschiss dickflüssiger als der, den SEOs seit vielen Jahren produzieren. Und gerade in diesem Bereich gibt es wesentlich mehr Kontrollmechanismen und auch Hierarchien.
Der Trustrank etwa in meinem Wissenschaftsbereich hat schon einige Jahre nicht mehr funktioniert, obwohl das leicht zu sichern gewesen wäre!

[Seo Küche]

Lesenswert: https://www.seoskeptic.com/knowledge-based-trust/

Kurz: Nach dem Paper von Google, will die Suchmaschine nicht mehr so stark auf Backlinks als Empfehlungen setzen, sondern "Fakten" aufgrund von "vertrauenswürdigen" Seiten liefern.

grüße
til

[Lyk]

Lesenswert: https://www.seoskeptic.com/knowledge-based-trust/

Kurz: Nach dem Paper von Google, will die Suchmaschine nicht mehr so stark auf Backlinks als Empfehlungen setzen, sondern "Fakten" aufgrund von "vertrauenswürdigen" Seiten liefern.

grüße
til

50% hier können kein englisch lesen^^

40% werden dem, was da steht nicht glauben, da null ahnung.

9% werden sich den artikel durchlesen aber nichts verstehen.

joar und die restlichen 1% wissen das schon mehr als 2 jahre

[heinrich]

IMHO hat G. schon seit einiger Zeit mit diesen Methoden gearbeitet, aber es halt nicht an die große Glocke gehängt. Der beste Beweis für mich ist etwa das Auseinanderlaufen der Statistiken der SEO-Tools hinsichtlich der Sichtbarkeit von manchen Seiten und der "tatsächlichen" Sichtbarkeit in Form von Traffic. Das beginnt schon mit der völlig unintelligenten Auswahl von Keywords in diesen Tools ...

[swiat]

Wenn nur noch Fakten gute Rankings haben werden in Zukunft, sehe ich für so einige deutsche Nachrichtenportale schwarz....