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[globetrotter]

Ich hab jetzt "Wissende" nicht unter Texter etc eingestuft, sondern in der Ecke "Wissende wie es geht". Vielleicht lags an der Formulierung "Teilen".

Aber, wenn Elfriede sich ne Webseite gebastelt hat in der auch nur die notwendigsten Angaben enthalten sind, um den Laden von Elfriede überhaupt in der Stadt zu finden, ein Sucher gibt dann bei Google ein: "Häkelbedarf Bietigheim" und kriegt dann als Ergebnis erst mal fünf Preisvergleichsseiten, 3 Kataloge, 2 Seiten von zwischengeschalteten "Wiederverkäufern", dann noch ein paar Angebote von Ebay und Amazon und Co, dann läuft irgendwas nicht so, wie es laufen sollte.

Dass das liebe Google einige Lieblinge hat an denen eh schwerst vorbei zu kommen ist, egal was angestellt wird, wird Elfriede eh nie begreifen.

Es geht nicht darum, dass Elfriede sich mit ihrem kleinen Häkelladen und ihrer amateurhaften Webseite vom Internet ernähren können soll, sondern darum, dass ihr das Wenige, was sie mit ihrer kleinsten Niche einnehmen könnte, nicht auch noch weggenommen wird.

[Mincemeat]

naja es gibt ja gewaltige unterschiede zwischen dropshipping und diesem affiliatezeug. ich mag letzteres, weil ich keinerlei interesse an dingen wie "versand" oder "warenwirtschaft" verspuere

Wenn das Geld verdienen so gut klappt (wobei ich bei Dir davon ausgehe ), dann ist es ja o.k.

Blöd ist halt, dass sehr viele solcher Seiten absolut keinen Nutzen für den Surfer bringen: Sich einfach nur zwischen den Interessent und den Merchant zu schieben bringt dem Interessent nichts.

Speziell Google versucht derzeit alles, die "thin affiliates" (die primitiven Zwischenhändler wie die Beispielseite) bestmöglich auszusortieren. Deshalb klappt das Vermittlerspiel, was wir alle seit 10 Jahren spielen, immer weniger.

Ich kann es nur noch einmal singen: Die Seite des Affiliates muss zur Marke und Autorität in seiner Nische werden. Dann kommen die Besucher fast von alleine, und die Abhängigkeit von Google sinkt.

[hanneswobus]

Mincemeat,
ja das problem mit den aussortierten seiten kenne ich u. ich habe da sehr SEHR viele negativerfahrungen bei eigenen projekten und eigenen experimenten gemacht. ich glaube, ich hatte dir mal davon erzaehlt - wenn ich mich richtig erinnere. man kann sich ein wenig davor schuetzen, wenn man halt schaut, welche produkte einen mehrwert bringen (siehe meine romane zum thema zielgruppenanalyse, socialanalyse usw.) oder wie man in der bewerbung andere, innovativere wege geht. aber klar: profanes affilatespamming funktioniert genauso wenig wie dieser linkkauf & linktausch ueber die neulich abgestraften provider.
ich wuerde allerdings deinen bevorzugten weg gehen, wenn sich die affiliateschiene etabliert hat und hier ueber die projekte dauerhaft €€€ u. traffic u. "signals" kommen. dann wuerde ich bspw. ein paar huebsche nebengeschichten auf dropshippingbasis aufziehen und da die produkte in auszuegen ueber die etablierten affiliateprojekte "sichtbar machen".
globetrotter,
google hat vielleicht "lieblinge", die sind allerdings durchaus "knackbar" wenn man etwas einzigartiges nicht nur anbietet, sondern das einzigartige einzigartig "sichtbar macht". ich habe das waehrend der letzten updates bei einigen affiliatespielchen von uns gesehen: da stehen ein paar gut nachgefragte moebelstuecke direkt nach den herstellern und vor den preisvergleichsmaschinen, amazon u. ebay.

[globetrotter]

Ich sagte ja nicht, dass an ihnen nicht vorbei zu kommen ist, sondern, dass an ihnen schwerst vorbei zu kommen ist. Und klar ist auch, dass Google es mit der Bevorzugung, auch eigener Seiten, nichts allzu dreist treiben kann, noch nicht, dem normalen User soll es nicht auffallen und den Experten soll der Nachweis schwer gemacht werden, das lässt natürlich Spielraum in der ein oder anderen Lücke.

Es läuft alles auf die Konzentration auf einige wenige Kapitalstarke hinaus, irgendwann werden wir einen Zustand haben bei dem nahezu 100% des Verkehrs im Internet sich auf diese konzentrieren werden. Umsatz wird dann nur noch über deren Seiten und/oder Werbung zu machen sein und es gibt heute schon Bereiche in denen sich Werbung allein nicht mehr rechnet. Was liegt da also näher als diesen zu sagen: Okay, dann sorgen wir dafür, dass Du den Traffik aus den normalen Serps auch noch kriegst, dann machst Du am Ende trotz teurer Werbung ein Plus. Die vorderen Plätze in den Serps an gute Werbekunden zu vergeben macht für Sumas also durchaus Sinn.

Es ist ja schon von Haus aus ein shizophrener Zustand, wenn derjenige der die Wertigkeit von Webseiten geheim, aber angeblich neutral festlegt, also weiss, was die Kriterien für die vordersten Positionen in den Serps ausmacht, dann selbst als Anbieter und Konkurrenz zu anderen in seinen eigenen Serps auftritt. Googles eigene Seiten müssten also logischerweise optimal optimiert sein und überall die vorderen Plätze einnehmen. Das tun sie aber nicht, womit sich mir die Frage stellt, warum das nicht so ist. Noch nicht so ist. Machen sie ihre eigenen Seiten vielleicht bewusst schlechter, um das Firmengeheimnis des Algos nicht über ihre eigenen Seiten zu offenbaren?

[hanneswobus]

mh. globetrotter,
das kapitalstaerke-argument ist zu schwammig und man sollte nicht darauf herum hacken, da man nie im detail nachpruefen kann, wohin das geld denn investiert wird. natuerlich werden kapitalstarke mitspieler die kohle in sinnvolle werbemaßnahmen investieren, was einfluss auf die trafficvolumina hat, aber es ist doch aufgabe der seo / des internetmarketings, hier luecken zu finden und ggf. bei kleineren geschichten hier dinge zu kompensieren, oder? eigentlich sind die kriterien fuer "werthaltigkeit" gar nicht einmal soooooooooo geheim und die große u. ultimative aussage bzgl. der werthaltigkeit geht doch dahin, dass man sein zeug fuer richtige menschen ... richtige konsumenten zu erledigen hat. wenn man das "beherzigt", kann man eigentlich nicht viel falsch machen u. das habe ich in der vergangenheit bei harten sachen wie mode, tourismus, groupons aeussert haeufig sehen duerfen.
gruß

[Mincemeat]

Es läuft alles auf die Konzentration auf einige wenige Kapitalstarke hinaus, irgendwann werden wir einen Zustand haben bei dem nahezu 100% des Verkehrs im Internet sich auf diese konzentrieren werden.

Ich sehe Parallelen zum Offline- Business: Wer kein Geld zum Investieren hat, der bleibt auch offline oft auf Dauer ein kleiner Schreibservice, Kiosk oder Paketauslieferer.

Googles Seiten müssten also logischerweise überall die vorderen Plätze einnehmen. Das tun sie aber nicht, womit sich mir die Frage stellt, warum das nicht so ist. Noch nicht so ist.

Überraschung: Auch Adwords ist eine "Seite" von Google. Googles Seiten sind bei vielen Money- Kewords bereits immer ganz vorn, in Form von Adwords, Google Hotel, Google Flights, Google Maps mit Anzeigen drin etc.

Schlimm ist: Außer Googles Seiten gibt es oft im sofort sichtbaren Bereich der Suchergebnisse überhaupt keine anderen Seiten mehr.

Die Google- Suche hat sich zur reinen MfA/Werbe- Seite entwickelt. Also genau das, was Google bei fremden Seiten nicht so gern sieht (außer Google verdient dran).

Meine Schlussfolgerung:
Jahrelang konnten viele Webbys, und jetzt können noch einige Webbys mit primitivsten Spielereien gut davon leben, sich einfach nur zwischen Interessent und Merchant zu stellen.
Darauf bauen, das es für die einigen noch lange so weiter geht, würde ich nicht.
Zukunftssicher ist nur ein echtes Projekt mit echtem Mehrwert, etwas Kapitel, und eine möglichst hohe Unabhängigkeit von Google.

[Mincemeat]

es ist doch aufgabe der seo / des internetmarketings, hier luecken zu finden und ggf. bei kleineren geschichten hier dinge zu kompensieren, oder?

Du mit Deinen Kenntnissen in SMM und Programmierung wirst der letzte Affiliate sein, der eingeht .

Aber einfach zu sagen, dass man mit einer Produktdatenbank schnell mal 10.000 Unterseiten generiert, und dass Google das Ding vorn rankt, wird immer weniger klappen.

Die cleveren der nicht ganz so hellen Webbys retten sich derzeit alle in Onlinemarketingg- Jobs ihrer Merchants. Das sehe ich derzeit besonders deutlich bei den Abwanderungen in Richtung der Banken und der Mobilfunk- Netzbetreiber.

Die ganz hellen Webbys verdienen natürlich immer noch reichlich...

Die nicht ganz so hellen Webbys, die weiterhin ihre Seiten betreiben, müssen ihre Firmen in z.B. 4 Jahren schließen.
Dann stehen sie auf dem Arbeitsmarkt im Wettbewerb mit Leuten, die schon 4 Jahre vorher die Seiten gewechselt haben, und mit Leuten, die seit 10 Jahren im Marketing gestandener Firmen gearbeitet haben.
Als Fähigkeiten können diese Webbys dann nur "Linktausch", "Wordpress einrichten", "OMD Party" etc. angeben. Das sind ungelernte Tätigkeiten. Das ist perspektivisch gesehen Harakiri!

Ich kann nur allen verbleibenden Webbys (zum letzten mal) raten, entweder echte Projekte mit bestmöglicher Unabhängigkeit von Google anzugehen, oder schleunigst das Weite in Richtung herkömmlicher Berufe zu suchen.

[hanneswobus]

Mincemeat,
hehe. danke fuer die blumen. aber: die massengenerierung von irgendwelchen 0-8-15-zeugs-unterseiten funktioniert wirklich nicht mehr "alleinstehend". man muss halt noch so laestige dinge beachten wie: produktwahl, vermarkungsansaetze usw. aber ja: ich bin sehr gluecklich darueber, dass ich programmieren kann.
ich sehe viele dinge aehnlich pragmatisch wie du: profanes affiliatezeug geht bei mir zwar erstaunlich gut auf (das wundert mich selber auch immer wieder), aber ich rechne schon damit, dass affiliatemarketing ganz sicher nicht die rente finanzieren wird. aber auch sehe ich - und das ist eigentlich logisch -, dass die werthaltigkeit von diesem affiliatezeugs immer davon abhaengt, wie innovativ ... wie "anders" usw. die akteure arbeiten. das ist eigentlich kein neuer gedanke und problemlos auf die platzierung von shop xyz uebertragbar. oder ein ganz konkretes beispiel: bei mir fragte neulich ein pot. neukunde an, der ablehnte, weil ich keine linkpakete ueber die bekannten provider oder masse xyz aus gutefrage.net verkaufe und weil der blick auf die zielgruppen voellig egal ist. solche "klassischen" ansaetze werden auf dauer nicht aufgehen u. da sehe ich kaum unterschiede zum affiliatezeugs.


lg

[globetrotter]

Noch funktioniert das ja mit den Lücken, es werden aber auch immer mehr Lücken geschlossen und es sind immer mehr auf der Suche nach den verbleibenden Lücken.

Und klar, unterscheiden sich die Kriterien der Offlinewelt und Onlinewelt nicht all zu sehr, bis auf einen entscheidenden Unterschied, online muss niemand lange Wege gehen, die der Grund in der Offlinewelt sind, warum es zehntausende Bäckereien, Reisebüros, Apotheken oder was auch immer gibt.

In der Onlinewelt braucht es nicht tausende Apotheken, da genügt genau genommen eine, wenn die alles an Arzneimitteln im Angebot hat, einen guten Bestell-und Lieferservice anbietet und, das wichtigste Argument: Die besten Preise hat. Und den besten Service anbieten, die besten Preise kann der machen, der genügend Geld im Rücken hat und es sich leisten kann solange draufzulegen bis die Konkurrenz oder Teile der Konkurrenz aus dem Rennen sind, ich sage hier bewusst nicht "Platt sind", weil es in der Onlinewelt nicht so einfach ist wie in der von den Grundkosten her teureren Offlinewelt jemand final platt zu machen.

Aldi und Lidl brauchten Jahrzehnte um marktbestimmend zu werden und mussten dafür das ganze Land flächendeckend mit ihren Läden überziehen.

In der Onlinewelt geht das mit dem entsprechenden Kapital innerhalb weniger Monate und die Onlinewelt ist heute schon zu einem erheblichen Teil in der Hand von Vereinen wie Google, Amazon, Ebay, FB etc. Und eine Gemeinsamkeit haben sie alle: Sie profitieren von der Arbeit anderer. Sie wollen an Umsätzen beteiligt werden, Werbung verkaufen, was ja auch nichts anderes ist, als eine Beteilung am Umsatz anderer.

In dieselbe Lücke der Vermittler stossen Anbieter wie Uber oder Airbnb.

Gut, das war schon immer so, Zwischenhändler verdienten mit, auch in der Offlinewelt, nur, da waren es viele die von dem grossen Kuchen profitierten. Im Internet sind es wenige, die alles auf sich konzentrieren.

Und diese Entwicklung wird sich in Zukunft noch verdichten.

Ein gutes Negativbeispiel sind die Gebrüder Samwer, welche sich die gut angelaufen Ideen anderer, mit weniger Geld im Rücken, aneignen und mit geliehener Kohle dann den Turbo anwerfen. Gut, das Einsammeln von orientierungslosem Kapital beherrschen sie ja.

[hanneswobus]

globetrotter,
achja die samwer. ich erinnere mich gerade an ein projekt, welches ich bearbeiten durfte - das war eine direkte konkurrenz zu denen - und da durfte ich feststellen, dass die zwar sehr gute geschaeftsleute sind, aber nicht unbedingt alle luecken fuellen konnten (keine ahnung, wie das aktuell ausschaut).
wegen dem kapital: natuerlich braucht man kapital, um im www mitspielen zu koennen. manchmal braucht man das kapital um geniale seiten aufzusetzen, manchmal auch um informationen u. wissen einzukaufen. ich wuesste nicht, warum das "per se" schlecht sein sollte. sicherlich hast du recht mit deiner kritik an den "global player", aber auch hier muss man luecken dahin gehend finden, dass man mit fb, google & co. halt arbeiten kann und das "luecken finden" ist nunmal standard in dem kram, was wir hier ja alle so betreiben.
ich kann in solchen diskussionen immer nur und immer wieder dazu raten, kreativer zu werden und es sollte sich nun doch endlich einmal durchgesetzt haben, dass diese 1000fach kopierten null-acht-fuffzehn-strategieansaetze aus gutem grund nicht langfristig aufgehen werden. bei der gelegenheit: ich war diese woche enorm erstaunt darueber, dass man bei uns den einkauf von links ueber die bekannten netzwerke angefragt hatte und immer noch (!) dieses socialbookmarkspamming, webkatalogspamming betreibt.
gruß