Wer kennt gute Marktplätze für Webprojekte

[pageranknewbee]

Ich habe folgendes Problem:

Da ich mich nun nach vielen vielen Jahren im Internetgeschäft zur Ruhe setzen möchte, suche ich einen Onlinemarktplatz, auf welchem man seine Webprojekte (also Domains plus Content) zum Verkauf anbieten kann. Ich habe rund 400 Webprojekte, also recht viel. Vieles im Nischenbereich. Wer hat da Erfahrungen und kennt einen guten Marktplatz, bei dem es auch funktioniert? Und wie seht ihr das bei der Preisgestaltung, was ist da fair?

Für Hilfe wäre ich dankbar.

[Hanzo2012]

Flippa wäre so ein Marktplatz: https://flippa.com/
Als Preis nimmt man meist ein Vielfaches des jährlichen Gewinns, den die Seite abwirft. Z. B. 2x oder 3x, also das, was die Seite in 2 bzw. 3 Jahren an Profit generiert. Der Aufwand, den der Besitzer selbst treiben muss, spielt natürlich auch eine Rolle.

[gunnar]

https://empireflippers.com
https://feinternational.com/

[staticweb]

Da es eine Wette auf die Zukunft ist, setzt man meist die Einnahmen der letzten 24 Monate als Verkaufspreis an. Abhängig vom Projekt kann die Bewertung auch anders sein. Aufwendungen für AdWords o.ä. solltest du natürlich abziehen. Den Verkäufer wird nicht interessieren was du bisher reingesteckt hast, sondern nur wie der aktuelle Stand des Projekts ist. Bei FB gibt es ein paar Gruppen wo Projekte/Domains zum Kauf angeboten werden.

[arnego2]

Da es eine Wette auf die Zukunft ist, setzt man meist die Einnahmen der letzten 24 Monate als Verkaufspreis an.

Das gilt bei fast allen Objekten von Auto zu Aktien.

[pageranknewbee]

Danke, das schaue ich mir mal an. Für weitere Vorschläge bin ich dankbar.

[Bodo99]

Das mit den 24 Monaten verstehe ich zwar aus Sicht eines potentiellen Käufers. Aber nehmen wir mal hypothetisch an, mein Portal macht im Jahr 100k Gewinn (nach Abzug der Kosten). Das Ganze läuft bereits seit rund 10. Jahren. Nun dürfte ich nach der 24 Monate-Faustregel, das Portal für läppische 200k Euro verkaufen. Warum um alles in der Welt sollte ich das tun? Vor allem müsste ich ggf. auf die 200k noch mehr Steuern zahlen für das eine Jahr, als auf die 100k. Aber selbst für die 200k würde man das doch rein marktwirtschaftlich nicht verkaufen, wenn man davon ausgeht, dass die Seite noch mind. rund 5 Jahre (oder mehr) ähnlichen Ertrag generiert. Ich halte daher die 24 Monate-Faustregel, zumindest aus Verkäufersicht, für absolut unter dem Wert.

Ich würde z.B. ein Portal, welches im Jahr 100k Gewinn macht (vor Steuern), nicht für unter 1 Mio. verkaufen. Davon bleiben dann bei mir am Ende auch nur rund 550k netto. Alles andere würde keinen Sinn ergeben.

[staticweb]

> Ich würde z.B. ein Portal, welches im Jahr 100k Gewinn macht (vor Steuern), nicht für unter 1 Mio. verkaufen.

Das ist nur eine Faustregel. Du wirst aber sicher keinen Käufer finden, der erst einmal 10 Jahre ins Minus geht, ohne zu wissen ob die Seite danach noch Gewinne macht.

[Bodo99]

Du wirst aber sicher keinen Käufer finden, der erst einmal 10 Jahre ins Minus geht, ohne zu wissen ob die Seite danach noch Gewinne macht.

Das mag sein und ich verstehe auch die Sicht des Käufers. Aber ich würde dann einfach nie verkaufen. Wäre dann zu wenig lukrativ unterm Strich. Die Käufer können dann ja selbst ihr eigenes Portal aufziehen. Dauert dann nur ggf. 10 Jahre, um die gleichen Ergebnisse bzw. Marktstellung zu erreichen, wie mein hypothetisches Portal. Ein Kauf ist daher auch eine Zeitersparnis, nicht nur ein Abwägen von Gewinnen in der Zukunft. Außerdem kann es auch anders laufen: Ein Käufer erkennt mehr Potential in dem Portal als ich. Er ist sich sicher, 200k pro Jahr aus dem Portal herauszuholen, statt nur 100k wie ich.

[staticweb]

Ich weiß nicht wie alt du bist, aber irgendwann ist für alles mal Schluss. Und am Ende herrscht ja Marktwirtschaft. Es liegt also an seinem Verkaufstalent das maximale aus dem Verkauf herauszuholen. Und falls er keine Talent dafür hat sollte er jemand Dritten damit beauftragen. Außerdem könnte es ja sein, dass er seine Erlöse wieder gewinnbringend investiert und mehr Vorteile aus diesem Geschäft zieht als man auf den ersten Blick denkt.

[Hanzo2012]

Das mag sein und ich verstehe auch die Sicht des Käufers. Aber ich würde dann einfach nie verkaufen. Wäre dann zu wenig lukrativ unterm Strich.

Es sei denn, ...
- du brauchst dringend Geld, oder
- du hast keine Lust oder keine Zeit mehr dich um die Seite zu kümmern (viele Seiten laufen ja nicht von alleine, sondern erfordern ständige Arbeit von deiner Seite).

[Bodo99]

Schon klar, wenn ich zu alt werde, wenn ich dringend Geld brauche, usw. dann verramsche ich Dinge zum Spotpreis. Ich bin bei oben vorbezeichnetem Sachverhalt aber mal eher von regulären marktwirtschaftlichen Verhandlungen ohne Notverkäufe ausgegangen.

[staticweb]

Und wie willst du einen Käufer davon überzeugen 10 Jahre ins Risiko zu gehen? Außerdem kennst du seine Projekte gar nicht um zu beurteilen, dass 24 - 36 Monatseinnahmen mit einem Verramschen gleichzusetzen wäre. Und wie bereits geschrieben laufen die wenigsten Projekte gewinnbringend 10 Jahre passiv weiter.

[Bodo99]

Ich habe nur meine allgemeinen Gedanken und Sichtweisen auf die generelle Problematik einer optimalen Preisfindung zum Ausdruck gebracht, ohne dabei explizit die Projekte des Themenstellers zu hinterfragen.

Ich würde gar keinen Käufer überzeugen wollen, der mir so wenig Geld dafür bieten würde. Wie ich bereits in Bezug auf mein hypothetisches Projekt schrieb: Dann behielte ich lieber alles und verdiente weiter gutes Geld.

Aber jeder, wie er mag. Ein anderer würde vielleicht zur 24 Monats-Faustregel verkaufen. Mir wäre das aber zu wenig.

[staticweb]

400 Projekte machen halt Arbeit. Vielleicht will er sich auch auf einige wenige konzentrieren.

> Dann behielte ich lieber alles und verdiente weiter gutes Geld.

Woher willst du wissen, dass es in Zukunft weiter so funktioniert wie jetzt? Google kann jederzeit die Regeln umstellen. Du hast zwar deine Sichtweise, ignorierst aber alles was dagegen spricht. Ich glaube heutzutage sollte man flexibel sein und immer darauf achten wie sich die Marktbedingungen entwickeln.