Unavaiabale_after - Ist das Meta-Tag ein Rankverbesserer?

[Padina]

Nach dem EuGH Urteil zum Vergessen im Internet wird sich google Wege überlegen müssen, um sich schützen.
Google könnte zum Beispiel versuchen, die Verantwortung auf die Website-Ersteller abzuwälzen, indem Website mit "unavaiable_after" Meta-Tag ein besseres Ranking bekommen als Websites ohne diesen Meta-Tag des Vergessens.
Werden die anderen Suchmaschinen nachziehen?

Wird unavaiable_after an Bedeutung gewinnen für gute SEO?

Padina

[Malte Landwehr]

Google könnte zum Beispiel versuchen, die Verantwortung auf die Website-Ersteller abzuwälzen, indem Website mit "unavaiable_after" Meta-Tag ein besseres Ranking bekommen als Websites ohne diesen Meta-Tag des Vergessens.

Das halte ich für eine sehr wilde, absolut unrealistische und in keinster Weise von Fakten gestützte Theorie.

Wird unavaiable_after an Bedeutung gewinnen für gute SEO?

Nein.


Übrigens geht es bei dem von Dir angesprochenen Urteil nicht darum, dass Webmaster eigene Inhalte entfernen. Das ist schon lange durch noindex und die robots.txt möglich. Daher ist Deine Theorie auch so absurd.

[IT-Knecht]

Hi Padina, Du hast das Urteil nicht verstanden. Die Information darf auf der Website durchaus vorhanden sein, nur darf Google das Finden nicht unterstützen (die personenbezogen Daten nicht automatisiert verarbeiten und veröffentlichen).

- Martin

[Padina]

Hallo Herr Landwehr,
hallo Martin,

ich habe den Eindruck, dass ihr das Prinzip des unavaiable_after-Tags nicht verstanden habt.
Mit dem Tag weise man nur die Suchmaschinen an, die Seite nicht länger zu indexieren. Er bedeutet nicht, dass man die Seite ganz aus dem Netz nimmt oder das man damit auf sein Recht auf Meinungsäußerung verzichtet.

Ich denke, Google wird diejenigen in Zukunft mit einem besseren Ranking belohnen, die mit Hilfe des unavaiable-After-Tags bei ihren Seiten zwischen immerwährenden und zeitgenössischen Informationen unterscheiden und so das Prozessrisiko für google und auch für sich selbst gering halten.

Es ist juristisch übrigens nicht geklärt worden, ob der Spanier von der Zeitung das Setzen des unavaiable_after Tag hätte fordern können. Ich denke, die Chancen hätten nciht schlecht gestanden, wenn die Juristen es gewusst hätten.

Padina.

[Vegas]

Das Urteil bewegt sich auf einem sehr schmalen Grad zwischen Persönlichkeitsrecht und Zensur, zudem ist es in der Praxis vollkommen nutzlos, weil Google wie auch bei "Chilling Effects" üblich via US Index weiterhin alles ausliefern wird.

Im Grunde wird mit den gleichen Mitteln mit denen die Büchse der Pandora geöffnet wurde versucht sie wieder zu schließen. Gerade strengere gesetzliche Regulierungen und wuchernde Bürokratie haben dazu geführt, daß Europa und da nicht zuletzt Deutschland als Standort für Internetunternehmen von Anfang an eher zweite Wahl waren. Urteile wie dieses sind für potentielle neue Mitbewerber aus Europa sicher von Aufwand/Kosten ein weit größeres Problem als für Google.

[IT-Knecht]

Ich denke, Google wird diejenigen in Zukunft mit einem besseren Ranking belohnen, die mit Hilfe des unavaiable-After-Tags bei ihren Seiten zwischen immerwährenden und zeitgenössischen Informationen unterscheiden und so das Prozessrisiko für google und auch für sich selbst gering halten.

Und ich denke, dass Google aus Erfahrung klar ist, dass rankingrelvante Informationen über Meta-Tags zu manipulationsanfällig sind.

Ausserdem ist Google eine Datenkrake, die gewohnheitsmäßig nichts loslässt. Selbst bei über robots.txt gesperrten Seiten werden Treffer über Linktexte angezeigt. ("Aufgrund der robots.txt dieser Website ist keine Beschreibung für dieses Ergebnis verfügbar.")


- Martin

[Malte Landwehr]

ich habe den Eindruck, dass ihr das Prinzip des unavaiable_after-Tags nicht verstanden habt.
Mit dem Tag weise man nur die Suchmaschinen an, die Seite nicht länger zu indexieren. Er bedeutet nicht, dass man die Seite ganz aus dem Netz nimmt oder das man damit auf sein Recht auf Meinungsäußerung verzichtet.

Genau so habe ich das Prinzip von unavaiable_after verstanden und genau darauf bezieht sich auch meine Antwort.

Ich denke, Google wird diejenigen in Zukunft mit einem besseren Ranking belohnen, die mit Hilfe des unavaiable-After-Tags bei ihren Seiten zwischen immerwährenden und zeitgenössischen Informationen unterscheiden und so das Prozessrisiko für google und auch für sich selbst gering halten.

Und ich denke, dass Google das nicht tun wird.

[Beloe007]

Ich denke, Google wird diejenigen in Zukunft mit einem besseren Ranking belohnen, die mit Hilfe des unavaiable-After-Tags bei ihren Seiten zwischen immerwährenden und zeitgenössischen Informationen unterscheiden und so das Prozessrisiko für google und auch für sich selbst gering halten.

Der Sinn ist ganz einfach, zum Beispiel Kleinanzeigen:

Anzeige A: "Gebrauchte Siemens Küche Berlin" Angebot gilt vom 01.04. bis 30.05.2014
Anzeige B: "Gebrauchte Bosch Küche Berlin" Angebot gilt vom 01.05. bis 30.06.2014

Nun rankt Anzeige A vermutlich eher als B, z.B. weil A schon älter ist.

Da man vorher weiß das Anzeige A ausläuft kann man Google anweisen diese Seite ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr zu listen, weil das Angebot nicht mehr existiert oder weil man es nicht mehr kaufen kann.
So gibt man zum einen die Gelegenheit
Anzeige B den Platz einzunehmen und dem Besucher eine sinnvolle Seite zu zeigen.
Zum zweiten muss Google nicht erst beim Crawlen feststellen das die Seite nicht mehr existiert und die Besucher noch eine weile auf eine 404, bzw. anderweitig unbefriedigende Seite zu leiten.

Also indirekt wird es so sein wie du sagst, betrifft aber keine Inhaltsseiten die einfach nicht mehr aktuell sind, sondern Inhaltsseiten deren Zweck nicht mehr gegeben ist.

Das liegt auch im Interesse des Seitenbetreibers, man könnte Anzeige A auch ewig im Index lassen, jedoch frustriert man damit seine Besucher, von 100 Zugriffen werden 95 wieder abspringen, weil sie von einer veralteten Seite ausgehen.
Bietet man stattdessen Anzeige B an, werden 70 sich auf die Suche weiterer Angebote begeben.

Bei Themenseiten ist es ganz anders, hier wollen viele Besucher vielleicht sogar explizit alte Inhalte/Informationen sehen. Es gibt keinen Grund warum alte Inhalte weniger gut sein sollen als aktuelle.
Wenn jemand nach einer Anleitung für eine 30 Jahre alte Waschmaschine sucht, dann ist das halt so, hier kann es sogar von Vorteil sein ein vernünftiges Archiv zu haben, kann ich mir vorstellen.