Frage zum Partnernet von Amazon.com

[Guy-Incognito]

Hallo,

gibt es eine Übersicht welche Kriterien die Webseite haben muss welche man bei der Anmeldung zum Partnernet angeben muss? Oder kann man irgendeine Webseite eingeben? Wird überhaupt überprüft ob man der Inhaber der Webseite ist ? Meine Webseite wurde von Amazon.com abgelehnt.

[Kurbelursel]

Meine Webseite wurde von Amazon.com abgelehnt.

Wenn Dir an einer Partnerschaft mit Amazon liegt, dann einfach überprüfen, wo auf der Webseite es beispielsweise an eigenem Content mangelt (es sei denn, man hat eine Preisvergleichsseite, da gelten sowieso andere Regeln).

Rechcherchieren, worauf es Amazon sonst noch ankommt, nachbessern und wieder bewerben.

Wie lautet bei Google immer die Floskel? "Es ist nichts in Stein gemeißelt."

Kopf hoch - wird schon

[Tobias Claren]

Die Webseite muss also schon bestehen, nicht nur die Domain einem gehören.

Prüfen die den Besitz per WhoIs-Eintrag?
Der kann ja geschützt sein.

Ich fand auch keinen Hinweis auf moralische Regeln.
Ein politisch aktuelles Beispiel wäre eine Webseite zum Thema Suizid.
Aber z.B. nicht "Suizid ist keine Lösung" und "wir melden jede Ankündigung" etc., sondern proaktiv.
Die könnte ja "negativ" in den Medien erwähnt werden.
Ist Amazon das egal?

Amazon bietet ja auch Bücher mit Anleitungen zum Verkauf an.
DAS Werk scheint z.B. "Final Exit: The Practicalities of Self-Deliverance and Assisted Suicide for the Dying" zu sein.

Außerdem verkaufen sie natürlich Suizid-Filme (nicht unbedingt "Anti-Suizid"), Suizid-Songs, Elektro-Kettensägen, Atemmasken, Drahtseile, Seile etc..

[Bodo99]

Grundregel: Keine Baustellenseite anmelden. Wird meist abgelehnt. Suizid dürfte wohl nicht gerade ein Thema sein, mit dem sich Amazon sein Image aufpolieren kann. Deshalb wird es diesbezüglich wohl schwer.

[Vegas]

Wer Inhaber der Domain ist oder ob eine korrekte Anbieterkennzeichnung erfolgt, wird seitens Amazon nicht geprüft, denen kommt es einzig darauf an, daß Du Dich mit einer "richtigen" Webseite anmeldest. Wichtig ist die Kennzeichnung als Amazon Affiliate, Punkt 10 des Operating Agreement, da gibts einen vorgefertigten Satz.

Zudem darf Deine Webseite nicht gegen Abschnitt 2 a-h des Operating Agreement verstoßen und da dient Absatz (e) als Sammelbecken für alle rechtlich fragwürdigen Seiten "(e) promote or undertake illegal activities". Was Amazon selbst anbietet und was Amazon Affiliates erlaubt, sind dabei zwei paar Schuhe.

Generell gilt: Wenn Du Amazon auf Seiten bewirbst, die Amazon als Verstoß gegen das Operating Agreement wertet, fliegst Du raus. Selbst wenn die Seite bei Anmeldung erstmal akzeptiert wurde. Gleiches gilt für weitere Seiten, auf denen Du Amazon Werbung einbaust.

[Melegrian]

Elektro-Kettensägen, Atemmasken, Drahtseile, Seile etc..

Verstehe den Zusammenhang nicht wirklich. Sollten auch keine Brücken mehr gebaut werden, damit sich niemand mehr von einer Brücke in die Tiefe stürzen kann?
Oder bist Du wirklich der Meinung, all diese Dinge werden nur produziert und verkauft, um diese zwegentfremdet als Sterbehilfen zu benutzen?

[swiat]

Ich hab da nur meine globalseo.de angegeben, selbst der Schrott ging durch....

Gruss

[Tobias Claren]

OK, aber "rechtlich Fragwürdig" (entweder es ist verboten, oder es ist legal) wäre in dem Szenario nichts.
Auch wenn "investigative Magazine" ala Spiegel-TV, Akte, "Planetopia" das gerne suggerieren, wenn sie mit wackeliger Kamera einen "Täter" verfolgen, und der danach von sich aus so eine Seite schließt, in Deuthschland ist nichts in dem Zusammenhang strafbar oder irgendwie "illegal".
Suizid ist nicht illegal, und damit auch nicht Anstiftung, Beihilfe etc., egal wie offensiv die Webseite dies macht.
Ja, man darf auch in einer Sammlung von Methoden erklären, wie man sich möglichst Öffentlichkeitwirksam den Kopf abtrennt etc..
Ja, auch wenn die Seite die Suizidrate im Land nachweislich erhöht kann der Staat da rechtlich nichts gegen unternehmen.
Experten warnen ja gerne vor dieser Möglichkeit auch in Deutschland.
So wie in Taiwan, nachdem sich da eine Chemikerin mit Holzkolhe(nmonoxid) umbrachte. Ist da jetzt "sehr beliebt". Im RxMart gibt es an der Kassen stillen Alarm, wenn man nur Kohle ohne Grillgut kauft, und die Verkäufer müssen nachfragen, ob man sich umbringen will.
In Japan ist das herstellen von Giftgas (Schwefelwasserstoff) sehr beliebt.

Und ob so etwas in einem Land wie z.B. England verboten ist, darf Amazon ja wohl nicht stören.
Ja, in Irland (christlicher "Gottestaat"), ist glaube ich auch der Verkauf von "Exit Bags" verboten. Sehen aus wie große Gefrierbeutel (scheinbar ist ein Schriftfeld drauf, könnten tatsächlich händisch umgenähte sein), aber sie haben einen Gummizug oder ein Band zum zuziehen.
Es soll Abzocker geben, die die Dinger für 49 Dollar verkaufen.

Entweder die halten sich bei der Bewertung nur an US-Recht (wäre konsequent), oder eben in diesem Fall an Deutsches Recht.
Ansonsten müssten sie auch Homosexuellen Seiten generell rausnehmen, weil es gegen russisches Recht verstößt.
Oder antislamisches, weil es gegen das Recht des Iran etc. verstößt.





@Melegrian


Nein, ich meine, dass man auf seiner Seite für Kettensägen und anderes, was man z.B. in einer Suizidanleitung erwähnt, Amazon-Links setzen kann.



P.S.:
Und warum überhauot Webseitenzwang, Links kann man auch offline unter die Leute bringen.
Z.B. in QR-Codes. Aber auch online bei YouTube ohne Webseite.
Und reicht auch eine Wordpress-Seite ohne eigene Domain.....
Und ob Amazon etwas dagegen hat.

[swiat]

Suizid ist nicht illegal, und damit auch nicht Anstiftung, Beihilfe etc., egal wie offensiv die Webseite dies macht.
Ja, man darf auch in einer Sammlung von Methoden erklären, wie man sich möglichst Öffentlichkeitwirksam den Kopf abtrennt etc..

Hab wegen Linkaufbau solche Seiten mal näher angesehen, viele davon sind ohne Impressum und die Domains auf anonym geschalten, von daher kann ich mir das eher nicht vorstellen.

Gruss

[Melegrian]

Suizid ist nicht illegal, und damit auch nicht Anstiftung, Beihilfe etc., egal wie offensiv die Webseite dies macht.

Bin kein Anwalt, doch so würde ich Gesetze interpretieren:

Insofern Du als Seitenbetreiber Kenntnis erhältst, sei es durch einen Kommentar oder durch eine Mail, bist Du auch zur Meldung verpflichtet, ansonsten wäre es unterlassene Hilfeleistung und unterlassene Hilfeleistung ist nach meinem Kenntnisstand strafbar. Du bist zur Hilfeleistung verpflichtet, wenn Du dadurch nicht Dein eigenes Leben gefährdest, wobei letzteres hier nicht erkennbar wird.

Bei einer passiven Sterbehilfe werden die Gerichte wohl schon unterscheiden können, ob es sich um eine passive Beihilfe bei einem 70jährigen Krebskranken durch einen mitfühlenden Angehörigen handelte oder um passive Beihilfe bei Jugendlichen, begangen durch einen Seitenbetreiber, der mit Werbung gewerbliche Einnahmen erzielen möchte.

Ein Provider usw. kann als Mitstörer haftbar gemacht werden, wenn er vom Inhalt Deiner Seite erfährt. Somit ist es normal, dass sich Amazon davon distanziert.

[Vegas]

OK, aber "rechtlich Fragwürdig" (entweder es ist verboten, oder es ist legal) wäre in dem Szenario nichts.

Objektiv vielleicht, die Frage kann aber außen vor bleiben, denn "we...determine" bedeutet nichts anderes als: "Was als unpassend eingestuft wird, entscheiden alleine wir". Somit ist nur die Sichtweise und Auslegung von Amazon relevant.

[Tobias Claren]

@ Swiat

Hier schrieb doch jemand, ein "PrivateWhois" wäre egal.
In dem Szenario wäre ein Impressum aber im Grunde kein Problem. Auch nach einem neuen STGB 217 wäre so eine Webseite wohl noch legal.



@ Melegriam


Nein, die "Unterlassene Hilfeleistung" tritt maximal dann ein (und das ist auch umstritten), wenn man vor Ort ist, und persönlich erlebt, wie die Person NACH Einnahme von Substanzen das Bewusstsein verliert.
Die Staatsjustiz argumentiert, dass die Person die sich vorher willentlich dazu entschloss zu sterben, dann ja keinen eigenen Willen mehr hat.
Muss man nicht nachvollziehen können, ist aber so.

Ein ehemaliger Religionslehrer erzählte der Klasse, dass er Sterbehilfe leistet.
Er ging mit Kamera und Stativ los, stellte es vor dem Bett auf, schaltete sie ein, gab der Person die Mittel, und verließ dann die Wohnung für x Stunden. So lange wie es dauert, dass die Person sicher tot ist, wenn er zurück kommt.
Dieses Video dient dann als Beweis, wenn der Helfer angeklagt werden sollte. Hamburgs Ex-Innensenator Kusch hat es genau so gemacht, und gleich danach das Video an den Staatsanwalt geschickt.
Der konnte nichts dagegen unternehmen. Die Sache ging natürlich auch durch die Medien, was auch gewollt war.

So ein Video beweist die freiwillige Einnahme durch den Suizidenten, und dass der Helfer beim eintreten der Bewusstlosigkeit nicht dabei war.

Auch wenn es in dem Fall höchstwahrscheinlich getan wird (ist ja keine "Kurzschlusshandlung"), er muss es nicht melden.
Genauso wenig ist ein Webseitenbetreiber verpflichtet eine Suizidankündigung der Polizei zu melden.
Ja, auch wenn die ganz eilig, evtl. unfreundlich und bedrohlich (so tun, als wäre es Pflicht) telefonisch oder gar persönlich vorsprechen kann man einfach "Nein" sagen.
Davn abgesehen muss man ja keine IPs speichern.
Aus Wordpress, phpBB, SMF etc. kann man auch die automatische Speicherung entfernen.
Das speichern von IPs ist ja eh umstritten, gilt sogar als illegal.
Auch dann, wenn man es in den AGB/Regeln erwähnen würde.
Für den Fall dass man illegal geloggt hat, kann man per richterlichem Beschluss gezwungen werden sie rauszugeben.Wenn nicht, kann es bestraft werden.
Aber man kan dennoch für die Herausgabe vor einem Zivilgericht vom belästigten Suizidankündiger verklagt werden. Und zwar erfolgreich.
Siehe "Holger Voss" bei Telepolis...
Hat man aber gar nicht erst gespeichert, kann man auch nichts herausgeben, und selbstverständlich auch nicht dafür bestraft werden, nichts gespeichert zu haben.

Strafbar können sich da maximal die Polizisten machen.
Z.B. den Fuß in der Türe (Hausfriedensbruch), Drohszenario mit rechtlich falschen Begebenheiten (Nötigung) etc..

Hier gilt die selbe Nichtverpflichtung wie wenn die Telekom bei einer Suizidankündigung ablehnt zu einer ihrer IPs eine Adresse und Name rauszugeben:
https://www.telespiegel.de/news/10/0103 ... forum.html




Für den Fall eine Forums, einer Webseite die sich dem erscheinen nach gegen den Suizid richtet, oder gar schreibt dass sie jede Ankündigung melden etc., da kann der Besucher noch davon ausgehen dass dies auch geschieht.
Denn ein Besucher der Hilfe sucht, kann sich ja darauf verlassen dass die ihre "Drohnung" wahr machen.
Das ist aber kein Grund davon auszugehen, dass dies automatishc in jedem Forum, auf jeder Webseite, auch nicht wenn sie in Deutschland liegt oder ein Deutsches Impressum führt, dass jede Ankündigung gemeldet wird.
Die Webseite kann auch damit "werben", dass Ankündigungen unb Abschiedsbriefe ausdrücklich erlaubt sind.
Dem sogar einen extra prominenten Bereich widmen.
Da darf ja keiner mehr davon ausgehen, dass es eine Meldung oder gar freiwillige Mitarbeit gibt.
Und wenn dann noch einer glaubt die Polizei "hat ihre Möglichkeiten" (die Gleichen die glauben die Polizei könne jede Verschlüsselung "knacken"), ist selbst Schuld.




Ja, man muss es auch nicht melden, wenn man weiß, dass sich jemand in der Öffentlichkeit umbringen will.
Z.B. wenn der Suizident jemand braucht, der ihn dabei zwecks späterer provokanter anprangernder Veröffentlichung im Internet filmt.
Dabei ist es auch egal, ob die Person sich nur mit schnell wirkendem Gift (unspektakulär, maximal Zucken und evtl. Schaum) umbringt, oder sich verbrennt, oder sich öffentlich enthauptet (langer Fall aus hohem Fenster in Schlinge) etc..


Wie alt oder Sterbenskrank die Person ist, ist dabei völlig irrelevant.
Die Schweizer haben auch einem körperlich gesunden jungen Deutschen der einfach nicht mehr leben wollte mit Gift oder Gas etc. geholfen.
Wäre im Grunde auch in Deutschland legal.
Z.B. weil er eine Ausbildung mit Festanstellung im Supermarkt als verpfuschtes Leben ohne Perspektive ansieht. Ja, das gibt es, und das ist auch absolut in Ordnung (nach Wowereit "und das ist gut so..."). Auch wenn Andere (Arbeitslose) gerne so ein "verpfuschtes" Leben führen würden...


"...der mit Werbung gewerbliche Einnahmen erzielen möchte."

Was auch nicht Ziel sein muss.
So eine Webseite betreibt man erst mal ohne Gewinnerzielungsabsicht.
Es ist etwas gemeinnütziges (ja, das ist Ansichtssache). Amazon hat auch dafür eine Option.
Trotz dem fehlen der Gewinnerzielungsabsicht gibt es in dem Szenario mehrere Gründe.
Abgesehen von der "Mitnahme", auch zur Kostendeckung wäre ein Grund die Erhöhung der Provokation durch Werbeeinnahmen, Provision etc..



Das mit dem "Mitstörer" gilt genau so wie bei "Anstiftung" oder "Beihilfe" nur dann, wenn die "Tat" an sich eine Straftat ist.
In dem Szenario ist das nie der Fall, weil Suizid nicht strafbar ist.
Amazon kann maximal von sich aus nein sagen, oder später die Partnerschaft einstellen.



@ Vegas


Exakt... Amazon hat die Freiheit selbst zu entscheiden.
In den USA ist auch vieles erlaubt, auch was hier verboten ist.
Dennoch haben Massenhoster wie BlueHost etc. ihre eigenen Moralregeln, die auch in Einzelfällen über das gehen können, was in Deutschland erlaubt ist.